27.08.2019

Bogenschießen macht Kindern Spaß

Beim Kinderferienprogramm lernen die jungen Schützen Technik und Konzentration

Sieben Jungen und ein Mädchen im Alter von acht bis elf Jahren haben beim Kinderferienprogramm Tettnang die Kunst des Bogenschießens kennengelernt. Das inklusive Angebot der „offenen Hilfe“ auf dem Gelände der Diakonie Pfingstweid wird schon seit vielen Jahren von Günter Kraft betreut. Drei Tage haben die Kinder Zeit, die Schießtechnik und den Bewegungsablauf zu üben, am dritten Tag findet zum Abschluss ein Turnier statt, bei dem der Sieger einen Pokal gewinnt.

Der erste Tag sei der anstrengendste, da jeder am liebsten gleich loslegen will, so Kraft. Doch erst einmal muss die Grundtechnik erlernt werden und vor allem die Sicherheit. Die Kinder schießen mit einem normal großen Bogen und die Pfeile haben ordentlich Power. Die Zugkraft beträgt circa 20 Kilogramm, gemessen wird in lbs, in Pfund. Ein Bogen mit Pfeil darf deshalb nie gespannt werden, wenn sich jemand auf dem Feld befindet.

Ruhe und Konzentration sind angesagt, der Bewegungsablauf muss stimmen. Es ist viel schwieriger als man vermutet: Seitlich ruhig stehen, Arm gerade, Pfeil richtig herum einlegen, Bogensehne mit erheblichem Krafteinsatz bis zum Ohr ziehen, linkes Auge zudrücken, mit dem rechten Ziel anpeilen und dann die Finger öffnen – der Pfeil ist irgendwo im Grünen verschwunden.

 

Befreiende Wirkung

Doch nach zwei Nachmittagen Training kann man nur staunen. Die quirligen Kinder Erik, Fabian, Gregor, Jannik, Nina, Nino und Tom, treffen mit Leichtigkeit die Zielscheibe, die aus einem blauen, weißen und roten Ring besteht und in deren Mitte ein Luftballon befestigt ist. Immer drei Kinder können gemeinsam schießen, die anderen albern im Hintergrund herum und ahmen lauthals das I-ah zweier Esel nach, die auf der nahegelegenen Weide stehen. „Da für die Konzentration der Schützen Ruhe wichtig ist, regulieren sich die Kinder selber“, sagt Günter Kraft. Die Spannung und Entspannung beim Bogenschießen habe eine befreiende Wirkung auf die Psyche, „es fliegt dabei etwas von einem weg, man kann loslassen“. Beim abschließenden Turnier erwachen der Ehrgeiz und auch die Aufregung, die manchem Kind ein bisschen im Weg stehen. Doch zum Schluss halten alle stolz ihre Urkunde in der Hand. Den wohlverdienten Pokal bekommt Erik, Gregor und Tom erreichen Platz zwei und drei. „Wir haben gar keine Lust zum Aufhören“ sagen die Kinder, als die Eltern zum Abholen kommen.

Wer gerne weiter machen möchte und einen Verein sucht, bei dem Bogenschießen angeboten wird, kann sich mit den Schützenvereinen in der Region in Verbindung setzen.

Foto und Artikel Annette Rösler/Schwäbische Zeitung 27.08.2019:  Erik (Mitte) freut sich über den Pokal. Gregor, Günter Kraft, Tom, Jannik und Fabian (von links) freuen sich mit ihm.