08.05.2020

Diakonie Pfingstweid baut zwei neue pflegegerechten Häuser

Wo jetzt der Bagger gräbt, sollen bis Herbst 2021 zwei neue Gebäude stehen

Die Bauarbeiten für zwei pflegegerechte Häuser auf dem Stammgelände der Diakonie Pfingstweid sind gestartet. Ab Herbst 2021 sollen in den beiden Gebäuden 48 Plätze für Klienten mit hohem pflegerischen Bedarf bereitstehen. Die Maßnahme hat ein Kostenvolumen von rund 6,6 Millionen Euro und ist Baustein eines größeren Konzepts für das Gelände.

Dort soll perspektivisch im Lauf der nächsten Jahre neben einem weiteren Haus dieser Art auch Wohnfläche entstehen. Die Anwohner sollen das Gelände dann als Naherholungsgebiet mitnutzen können. Ein Beispiel hierfür ist die Begegnungsoase: Auf den bisherigen Freiflächen sollen Inseln entstehen, wo sich Menschen in schöner Umgebung treffen können. Dies ist dann natürlich nicht nur den Bewohnern auf dem Gelände vorbehalten, wie Diakonie-Pfingstweid-Sprecherin Nora Gollob erklärt. Perspektivisch zumindest. Denn zum einen gelten derzeit die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie, zum anderen ist gerade erst einmal ein Anfang gemacht.

Die Architektur der neuen Gebäude soll ebenfalls eine Brücke in das Neubaugebiet hineinschlagen. Diese rücken von den Flachdächern ab, und haben stattdessen ein Walmdach. Das soll den späteren Übergang zu den Wohngebäuden schöner machen, wie Pfingstweid-Vorstand Lars Kehling erläutert. Mit den beiden Gebäuden soll dabei die Zahl der Klienten insgesamt nicht erhöht werden. Die Neubauten sind ein Ersatz für Bestandsgebäude. Hier wird es intern Verschiebungen geben.

Am Ende steht die Idee, das derzeitige A-Gebäude, in dem sich auch die Verwaltung befindet, zumindest für die Pflege zu räumen. Die anderen Häuser sind bereits modernisiert. Allerdings firmieren die späteren Wohnungen dort teils noch unter der Bezeichnung Wohngruppe. Diese beiden Formen unterscheiden sich unter anderem dadurch, ob es sanitäre Gemeinschaftseinrichtungen gibt oder ob nur eine begrenzte Anzahl an Bewohner Zugang zu einem gemeinsamen Bad hat. Baulich ist dies teils bereits angepasst, bedarf aber sozusagen noch einer offiziellen Statusänderung.

Ziel sei weiterhin die Verschiebung der Kapazität am Standort hin zur dezentralen Betreuung, erläutert Kehling. Einen Zwang zum Umzug für Bewohner gebe es nicht, das Wunsch- und Wahlrecht habe einen hohen Stellenwert. Das gleiche sich mit der Zeit dann aus. Am Ende soll jeweils ein Drittel der Klienten auf dem Stammgelände, wohnen, dezentral in einer Wohngruppe betreut werden oder ambulant daheim versorgt werden. Dahinter steckt das Inklusionskonzept der Landesregierung. Dies soll die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft ermöglichen. Vor diesem Hintergrund entstehen dezentrale Wohngruppen wie etwa in der Weinstraße, während zugleich das Kerngelände modernisiert wird.

Links