18.06.2018

Grandioses Jahresfest der Diakonie Pfingstweid

Die Mitmach-Möglichkeiten ließen keine Wünsche offen – Im Gottesdienst ein neues Friedensnetz geknüpft

Es hätte nicht besser verlaufen können, das traditionelle Jahresfest der Diakonie Pfingstweid am vergangenen Sonntag. Einige Hundert Besucher und Bewohner kamen bereits am Morgen zum Gottesdienst unter dem Motto „vernetzt – verbunden“ mit Pfarrerin Martina Kleinknecht-Wagner und dem Vorbereitungsteam. Tausende strömten anschließend im schönsten Sonnenschein auf das Freigelände, wo die Mitarbeiter einen unvergleichlichen Parcour an Spiele- und Unterhaltungsmöglichkeiten aufgebaut hatten und Gourmetspezialisten niemanden hungrig zurück ließen.

Die evangelische Kirchengemeinde Tettnang hatte ihren sonntäglichen Gottesdienst eigens in die Pfingstweid verlegt, wo in der Halle kein Stuhl unbesetzt blieb. „Einfach spitze, dass du da bist“, sang die sich bewegende Gemeinde, und Pfarrerin Martina Kleinknecht-Wagner bemerkte zum Motto des vernetzt und verbunden sein, „wir wollen mit Gott heute in Kontakt treten“. Bewohner und Besucher sangen - musikalisch begleitet -, spielten, tanzten und beteten in der Folge und lauschten der Pfarrerin, als die fragte, ob das Wort Shalom, das Wohlergehen und Gemeinschaft bedeutet, heute noch Platz in der Gesellschaft hat? Sie gab sich selbst die Antwort: Auch wenn heute „Ellenbogen“ zählen und der Erfolgsdruck immer größer wird, „steckt die Sehnsucht nach Frieden in jedem von uns. Denn: Frieden zu haben sei mehr wert. Dann sangen Gäste und Bewohner „wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen“, knüpften auf der Suche nach Frieden und Shalom ein Friedensnetz, sprachen am Ende das Vaterunser auch in der Gebärdensprache.

Zuvor hatte Vorstandsmitglied Lars Kehling begrüßt, während auf dem Freigelände die letzten Festvorbereitungen getroffen wurden. Unter der Leitung von Thomas Riether spielte das ZF-Werksorchester zum Frühschoppen auf und Lars Kehling zeichnete die sechs Sportler der Pfingstweid aus, die im Mai bei den Special Olympics in Kiel unter Hunderten von Athleten hoch dekoriert nach Hause kamen. Zu ihren Gold-, Silber-, Bronzemedaillen und weiteren vorderen Plätzen erhielten sie aus der Hand des Vorstandes jeweils einen Bildband. Kehlings weiterer Dank galt den Betreuern und Trainern für deren engagierte Arbeit.

Derweil hatten sich im weiten Areal die Mitmach-Stationen entlang einer Spielstraße positioniert. Bei einer Tombola konnte gewonnen werden, auf Pferden geritten, Kisten geklettert, mit Bogen geschossen oder mit dem Bähnle eine Rundfahrt genossen werden. Doch noch viel mehr. Die Nadel im Heuhaufen sollte gesucht werden, am Wunschbaum hatten Bewohner erstmals niederschreiben lassen, was sie gerne einmal unternehmen würden, und wozu sie Begleiter suchen. Die Klinik-Clowns waren unterwegs, Seifenblasen kamen aus einer eigenen Maschine, Kinder durften sich schminken lassen, Fußball-Golf wurde angeboten und Artisten luden nicht nur zur Bewegung mit Reifen und Tellern auf. Die Tanzgruppe des Narrenvereins Kau war mit von der Partie und wer das Theaterstück „Der Traum vom Fliegen“ unter der Regie von Carlos Goeschel noch nicht erlebt hatte konnte das nachholen. Weiter im Angebot: Die Ausstellung Werkstattprodukte und Laserautomat, ein Parcour mit Therapie-Fahrrädern, Kaktus- und Hufeisen-Werfen, eine Schmiede, ein Zirkus-Projekt, oder Goldwaschen. Eine besondere Adresse war erneut der Sinnesgarten, in dem nicht nur an Blumen und Pflanzen geschnuppert werden durfte, sondern das Feuer auch zum Stockbrot-Grillen einlud.

Mittlerweile hat das Orchester der Tannenhag-Schule unter der Leitung von Sigrun Meschenmoser das ZF-Werksorchester abgelöst, marschierte am Nachmittag der Freie Fanfarenzug unter der Leitung von Gerhard Brugger auf, ließen es sich die Seniorentrommler „Sentro“ der Pfingstweid unter der Führung von Kerstin Hesse nicht nehmen aufzuspielen und nicht fehlen durfte die Band NaUnd! der Diakonie unter der Leitung von Peter Nikolaus.

Lars Kehlings Dank galt besonders der Projektleiterin Alessa Widmann, und der Dank der Pfingstweid insgesamt geht an die Tettnanger Vereine, die Feuerwehr, Sponsoren und allen Helfern innerhalb und außerhalb der Pfingstweid, die das Fest zu diesem nachhaltigen Erfolg werden ließen.