18.07.2023

Spaß, Erfolgserlebnisse und gelebte Inklusion

Die Diakonie Pfingstweid erhält für ihr Zirkusprojekt bei der Ferry Porsche Challenge einen Anschubpreis von 2500 Euro

Die Ferry-Porsche-Stiftung hat unter dem Motto „Kultur schafft Teilhabe“ 50 Projekte prämiert, die den Zusammenhalt stärken und der Ausgrenzung entgegenwirken. Ganz besonders erfreulich: Die Diakonie Pfingstweid erhält für ihr inklusives Zirkusprojekt „Schnick-Schnack-Schnuck“ in Zusammenarbeit mit Silka Thanner und ihrem Hofzirkus einen Anschubpreis von 2500 Euro.

Was kann man im Zirkus lernen? Zum Beispiel, dass man mit Geduld, Selbstvertrauen und durch die Kraft der Gemeinschaft scheinbar Unmögliches erreichen kann. Das haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene in ihrem inklusiven Zirkusprojekt eindrücklich bewiesen.

In ihrem Zirkusprojekt „Schnick-Schnack-Schnuck“ zeigen Menschen mit und ohne Assistenzbedarf im Alter von neun bis 66 Jahren, was sie Erstaunliches zu leisten vermögen. Und sie haben dabei jede Menge Spaß miteinander und an der Herausforderung, Neues auszuprobieren und zu erlernen. Ob Jonglage, Artistik am Vertikaltuch oder auf dem Einrad, Clownerie und vieles mehr haben die Zirkusakrobaten zu bieten und Aufführungen gab es selbstverständlich im Hofzirkus und beim Jahresfest der Diakonie Pfingstweid.

Manege frei also für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das gemeinsame Ziel, mit ihrer Aufführung das Publikum zu begeistern. Selbst „auf der Bühne“, also im Vordergrund, zu stehen, kann manchmal eine Überwindung sein. Erwachsene mit Assistenzbedarf und Kinder jonglieren miteinander. Wer mit oder ohne Assistenzbedarf ist, spielt dabei keine Rolle. Die Teams bilden sich nach Interesse für die Darbietung. Jeder findet seine Rolle in dem Projekt. Es gibt keinen Leistungsdruck und keine Bewertung. Alle sind willkommen und gleichberechtigt. Es ist ein soziales Miteinander und durch das gemeinsame auf der Bühne stehen und gemeinsam Lampenfieber zu haben, wird die Gruppe zusammengeschweißt.

„In Zirkusprojekten werden Ausdauer und Geduld geschult“, sagt Silka Thanner. „Schafft man es, an einer Herausforderung weiterzukommen, bekommt man viel Lob und Anerkennung, was zum weiter üben anspornt.“ Man lerne eine Fertigkeit, die nicht alltäglich ist und nicht jeder kann. Dabei werden die Hand-, Augen-, sowie die Rechtslinks- Koordination geschult. „Durch die Überkreuzbewegungen wird die Rechtschreibung, die Konzentration, ja sogar die Sprache gefördert“, freut sich die gelernte Jugend- und Heimerzieherin und Zirkuspädagogin nach BAG.